Ostprignitz-Ruppin: Mit der Hitze steigt auch die Waldbrandgefahr

Erstellt: 25.06.2020
Redaktion: Bergenroth, Alexander

Das schöne Sommerwetter im Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat auch seine Schattenseiten. Durch die hohen Temperaturen, die anhaltende Trockenheit und den frischen Wind ist die Gefahr von Flächen- und Waldbränden deutlich gestiegen. Bereits im Frühling hat es einige großflächige Waldbrände in Brandenburg gegeben. Aktuell befindet sich der vom Deutschen Wetterdienst herausgegeben Waldbrandgefahrenindex in der Stadt Neuruppin und im Landkreis Ostprignitz-Ruppin bei Stufe vier von fünf und wird am Freitag diese Stufe halten oder sogar überschreiten. Bei dem ebenfalls vom Deutschen Wetterdienst herausgegebenen Graslandfeuerindex hat die Stadt Neuruppin und der Landkreis Ostprignitz-Ruppin bereits heute die zweithöchste Stufe erreicht. Aufgrund der erhöhten Brandgefahr auf Grasflächen, in Grünanlagen und Wäldern appellieren Feuerwehr sowie Garten-, Friedhofs- und Forstamt, zu besonderer Vorsicht im Umgang mit Feuer.

Die Situation verschärft sich mit jedem Tag anhaltender Trockenheit. Bereits ein kleiner Funke, der zum Beispiel auch durch eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe entstehen kann, kann einen unkontrollierten Brand im Wald oder in den Gebüschen auslösen. Das würde verheerende Folgen – auch für die Tier- und Pflanzenwelt – bedeuten, wenn sich daraus ein unkontrolliertes Feuer entwickeln würde.

Schutz von Wald und Wiesen:
Zum Schutz der Gras- und Parkanlagen sowie der Wälder, bittet das Garten-, Friedhofs- und Forstamt auf diesen Flächen:

– Kein Feuer zu entzünden,
-nur an ausgewiesenen Grillplätzen zu grillen,
-nicht zu rauchen,
-Kinder über die dortigen Brandgefahren zu informieren,
-im Falle eines Brandes sofort unter der Telefonnummer 112 die Feuerwehr zu rufen,
-keinen Müll liegen zu lassen, da dadurch im Extremfall ein Brand ausgelöst werden könnte sowie
-Kraftfahrzeuge nicht auf trockenen Wiesen zu parken, da die heiße Abgasanlage einen Brand auslösen kann.

Da in der ersten Jahreshälfte im Landkreis nur wenig Regen nieder ging, gab es für die Feuerwehren im Kreis schon einiges zu tun. In den späten Abendstunden des 04. Juni rückte die Feuerwehr Neuruppin zusammen mit Einsatzkräften aus Bechlin, Gühlen-Glienicke & Binenwalde und dem zweiten Waldbrandzug aus dem ersten Waldbrandverband des Landkreises Ostprignitz Ruppin zu einem Waldbrand im Bereich Tornow aus. Campingbewohner hörten einen lauten Knall und sahen einen Feuerschein sowie eine Rauchentwicklung im Wald. Gleich darauf setzten sie den Notruf ab und versuchten selber, mit Feuerlöschern das Feuer einzudämmen, bis die Feuerwehren eintrafen. Der Brand wurde durch eine abgerissene Hochspannungsleitung ausgelöst. Das Feuer konnte sich durch die extreme Trockenheit rasch von einer Fläche von 1 Hektar ausbreiten. Durch das Eingreifen der Kräfte und Mittel konnte ein Übergreifen des benachbarten Kiefernwaldes und des Campingplatzes verhindert werden. Insgesamt waren 66 Einsatzkräfte vor Ort mit 17 Löschfahrzeugen.

Nur fünf Tage später kam es im Bereich der Bantikower Ranch ebenfalls zu einem Bodenfeuer. Hier konnten die 16 Einsatzkräfte der Feuerwehr an einer schwer zugänglichen Gegend rund 1 Hektar brennendes Unterholz löschen und so eine größere Ausbreitung auf den Wald verhindern.

Dabei steht die heiße und trockene Phase des Sommers erst jetzt vor der Tür. Im gesamten Jahr 2019 zählte der Brandenburger Waldbrandschutzbeauftragte 277 Waldbrände. 49 davon gehen auf Brandstiftung zurück.

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